GREAT HOUNDS | Greyhounds as Pets

Greyhound als Familientier

Greyhounds und Lurcher, über welche wir hier am meisten reden werden, sind Windhunde, die ihre Eigenheiten haben. Es ist fair Sie am Anfang vorzuwarnen! Wenn Sie diese Hunde mal richtig verstanden haben, verlieben Sie sich unendlich und es gibt keinen Rückweg!:-)

 

Zunächst möchten wir einige Mythen rund um diese Hunde beleuchten:

„Ich kann keinen Greyhound/Lurcher adoptieren, denn sie müssen viel laufen!“
Das hören wir relativ oft. In Wirklichkeit brauchen Windhunde keine Gewaltmärsche. Sie sind für Marathons oder für lange Fahrradstrecken nicht geeignet. Sie sind typische Sprinter! Auf kurzen Strecken (ein Paar Hundert Meter) können sie wirklich wahnsinnig schnell sein. Also, wenn sie die Möglichkeit haben, sich ab und zu auf einem gesicherten Gelände richtig auszutoben, freuen sie sich.
Danach widmen sie sich aber genauso gerne ihrer beliebten "Aktivität": herumliegen, schlummern und relaxen, und das alles am besten in der Nähe von ihrer beliebten Familie und Artgenossen. Man kennt diese Hunde auch unter einem anderen passenden Namen – Couch Potato.
Im Verglech mit anderen Rassen brauchen sie nicht mehr Bewegung. Jeden Tag für 20-30 Minuten spazieren zu gehen und ausserdem „Gassi gehen“ (insg. 4-5x am Tag wie bei anderen Hunden) genügen ihnen vollkommen.

„Sie sind zu wild und aktiv.“
Im Gegenteil – im Vergleich mit anderen Rassen sind sie zu Hause sehr ruhig und eigentlich unauffällig. Sie schauen ihren Menschen zu, beobachten sie von der Couch:-) oder ihrem Platz irgendwo in der Nähe und freuen sich an dem gegenseitigen Zusammenleben und der Verbundenheit.
Manche bellen gar nicht. Es gibt solche, die bei einer bestimmten Anregung bellen – z.B. beim Spazieren im Wald, wenn sie Wild sehen oder wenn sie sich freuen und dadurch etwas sagen möchten.
Greyhounds sind auf Grund ihrer Vergangenheit meist sehr gut leinenführig. Lurcher kennen Halsband und Leine in der Regel auch. Da sie meistens zur Jagd eingesetzt waren, gibt es einige, die am Anfang an der Leine etwas ziehen.

„Diese Hunde sind dumm.“
Sowas sagen Leute, die noch nicht in die Seele dieser Hunde geschaut haben. Es sind keine Diensthunde und Kasernenton irritiert sie nur. Sie sind höchst intelligent und gelehrig und können alles Mögliche lernen, so wie andere Hunde auch. Es ist möglich (und sogar sehr gut!) mit ihnen eine Hundeschule zu besuchen. Auf Lob und Leckerchen reagieren sie sehr positiv. Sie reagieren sehr empfindlich auf harte Kritik. Sie möchten ihren Leuten immer einen Gefallen tun, sie müssen nur nachvollziehen können, was erwartet wird. Es gibt einige Greyhounds die z.B. zu tollen Canistherapie-Hunden geworden sind.

„Diese Hunde sind nicht für die Wohnung geignet/Sie sind bestimmt für eine Zwingerhaltung u.ä.“
Das ist falsch! Greyhounds und Lurcher haben fast kein Unterhautfett (deswegen auch kein typischer „Hunde-Geruch") und kurzes, feines Fell. Auch für eine Mietwohnung sind sie gut geeignet, weil sie in der Wohnung sehr ruhig sind, nicht bellen, nicht riechen, keinen Schmutz mit reinbringen und kaum haaren.
Auf extreme Witterungsverhältnisse (Kälte, Hitze) reagieren sie sehr sensibel. In der kalten Jahreszeit müssen sie draussen einen Mantel tragen.
Im Sommer müssen sie vor einem Sonnenstich bzw. Überwärmung geschützt werden. In dieser Jahreszeit ist es ist empfehlenswert, längere Spaziergänge auf frühere bzw. spätere Tagesstunden zu legen und tagsüber nur kurz rauszugehen. Ausserdem ist es nötig, dass sie immer ausreichend Wasser zum Trinken zur Verfügung haben.
Bei den Hunden, die durch uns vermittelt werden, bestehen wir darauf, dass sie im Haus leben. Zwingerhaltung und/oder Aussenhaltung sind unzulässig.

„Wir… haben kleine Kinder / kleine Wohnung / Katzen(n) / schon einen Hund… Sind… viel unterwegs / schon älter… etc… und deswegen können keinen Hund adoptieren.“
Das Spektrum der Nasen, die ein zu Hause suchen ist unglaublich breit. Es gibt ältere, jüngere, aktive oder auch eben „gemütliche“ Typen von Hunden. Es gibt Hunde die für ein grösseres Rudel und grössere Familien, für Kinderhaushalt/Katzenhaushalt geeignet sind und genauso auch solche, die als „Einzelkinder“ in einer ruhigen Umgebung sehr gerne leben werden.
Wir sind in der Lage einen passenden Greyhound oder Lurcher für jeden verantwortungsvollen Interessierten zu finden – egal ob Sie jetzt ein Student, eine Familie mit Kindern oder ein aktiver Rentner sind.
Wir wissen, dass ein Hund, der genau in Ihre Umgebung wunderbar passt, irgendwo auf Sie wartet.
Wenn Sie etwas nicht wissen oder Zweifel haben, wenden Sie sich bitte an uns, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an, ganz wie es Ihnen passt.
Den Rest erledigen wir sehr gerne.

Schreiben Sie uns,
oder rufen Sie uns an:
01752751353

Weiter ein Paar Tips für die ersten Tage mit Ihrem neuen Familienmitglied1:

1. Wenn Sie nach Hause kommen: der Hund wird sich ein ruhiges Plätzchen suchen, vielleicht ist der vorgesehene Platz nicht der sicherste für ihn, also bitte zwingen Sie ihn nicht sofort da zu liegen, wo Sie es vorgesehen haben.

2. NICHT zu große Mengen auf einmal füttern, lieber weniger aber öfter. Fast alle Hunde haben die ersten 2-3 Tage Durchfall (von der Futterumstellung, Transportstress etc.). Wenn es nicht länger dauert oder extrem dünnflüssig oder gar blutig wird, ist das kein Anlass zur Sorge. Wenn Sie unsicher sind, was Sie tun sollen, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns bitte an.
Bitte denken Sie daran, dass die Hunde aus einem Tierheim/Rescue Center kommen, wo sie in der Regel kein Fleisch u.ä. gefüttert bekämen. Füttern Sie die ersten 1-2 Wochen protein- und fettarmes Futer (Proteingehalt max. 20 %, Fettgehalt 9-12 %), das bekommt den Tieren wesentlich besser, als wenn Sie Ihren neuen Freund mit qualitativ hochwertiger, oft sehr teurer Nahrung etwas Gutes tun wollen. Das können Sie nach einigen Wochen immer noch machen, dem Hund ersparen Sie aber so oft Verdauungsprobleme und Durchfall.
Denken Sie daran dem Hund immer frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.

3. Nicht unmittelbar nach dem Füttern toben lassen (besonders bei Windhunden besteht aufgrund ihrer tiefen Brust und der sehr hochgezogenen Bauchlinie die Gefahr der Magendrehung!)
Gönnen Sie ihm etwa 2-3 Stunden Ruhe nach dem Fressen.

4. Umgang: Möglichst gleich von Anfang an normal mit dem Hund umgehen, auch wenn er ängstlich ist. Je mehr man auf seine Angst eingeht, desto mehr verstärkt man sie.
Viel mit dem Hund sprechen, wirkt oft Wunder.
Die menschliche, ruhige Stimme tut den Hunden gut und macht vertraut.

5. Hygiene: Nicht böse sein, wenn die ersten Tage „etwas" daneben geht.
Denken Sie bitte daran, dass die meisten Hunde eigentlich nur im Hundezwinger lebten und nie so richtig „zu Hause“.
Sehr oft rausgehen und immer kräftig loben, ein Leckerbissen geben, wenn`s draussen „klappt". Wenn es drinnen passiert, den Hund (aber nur, wenn es gerade passiert ist) konsequent darauf hinweisen, dass das nicht richtig war und sofort rausgehen.

Auf Anzeichen von Unruhe und merkwürdigem „Hinsetzen" achten, dann sofort rausgehen und nach Erfolg begeistert sein und ihn kräftig loben.
Bitte, alles mit Ruhe und viel Geduld - Kasernenton verursacht genau das Gegenteil.

6. Halsband/Leine/Geschirr: Bei Hunden, die ängstlich oder schreckhaft sind, ist ein Geschirr viel besser als ein Halsband. Vor allem Windhunde sind Weltmeister im „rückwärts aus dem Halsband schlüpfen", wenn sie flüchten wollen.
Benutzen Sie bitte weder enge Halsbänder – es besteht eine enorme „Schlüpfgefahr“, noch eine Flexi-Leine2, beides ist sehr gefährlich, wenn sich der Hund z.B. über etwas erschrickt!

7. Kennzeichen: Es ist notwendig, den Hund mit Namen und Telefonnummer zu kennzeichnen, falls er doch entwischt, was wir natürlich nicht hoffen, ist er so schnell wieder in seinem „Zuhause".

8. Freilauf: An dieser Stelle möchten wir betonen, dass es höchst gefährlich ist, einen Greyhound oder Lurcher frei (= ausserhalb eines gesicherten Auslaufes) laufen zu lassen!
Auch wenn Sie ausprobiert haben, dass der Hund auf Zuruf zurück kommt, bitte glauben Sie uns, dass diese Sichtjäger wahnsinnig schnell sind (über 70 km/h) und dass der Jagdtrieb bei jedem einzelnen hoch ausgeprägt ist.
Sie haben keine Chance ihn einzufangen, wenn er mal weg ist und die Risiken sind sehr, sehr hoch - Autos, Unfall (sie können sich beim Sprint auf einem rauhen Gelände sehr ernsthaft verletzen – das betrifft vor allem Greyhounds, die im bisherigen Leben nur auf einer Sandrennbahn gelaufen sind) und die Greyhoundsperre3 (Muskel-Übersäuerung).
Windhunde brauchen keine stundenlangen Gewaltmärsche. Für lange Fahrradstrecken sind sie genauso wenig geeignet wie für Marathon-Training.

9. Einige Tipps für den Tierarzt: Wenn dem Windhund die Nase läuft (rinnt), keine Angst das ist eine typische Stressreaktion und hat nichts damit zu tun, dass der Hund krank ist.
Bitte beim Impfen oder notwendigen Injektionen die dünnste Nadel verwenden, die sich eignet. Das fehlende Unterfett lässt den Windhund eine Injektion als sehr schmerzhaft erleben.
Bei einer notwendigen Narkose auf keinen Fall Barbiturate verwenden, das kann den Hund töten!
Greyhounds/Lurcher haben im Vergleich zu anderen Hunden ein deutlich größeres Herz mit leichter Arrhytmie und einige Blutwerte weichen ebenfalls vom Standard ab.
Wenn Ihr Tierarzt unsicher ist, bitten Sie ihn sich an einen windhunderfahrenen Kollegen zu wenden.

Manchmal wurden putzmuntere Greyhounds behandelt, nur weil Tierärzte die Werte falsch interpretierten!!
Bitte sehen Sie mehr hier:
Bluttest. Wir empfehlen den Artikel auszudrucken und beim Tierarzt Besuch mitzunehmen.

Grundsätzliches zum Umgang mit Hunden:

Hunde aus dem Tierschutz haben nicht immer eine bekannte Vorgeschichte. Daher ist es wichtig, dass Sie, je nach Verhalten der neuen „Nase", richtig reagieren.

Zwingen Sie ihr neues Familienmitglied NIEMALS mit Gewalt an der Leine mit zu laufen. Wenn der Hund Unsicherheiten oder Abneigung gegen Halsband und Leine zeigt, hocken Sie sich hin (= machen sich klein) und locken Sie ihn mit Leckereien und netten Worten.
Die Leine sollte in diesem Fall nicht zu straff sein, sondern immer leicht durchhängen. Wichtig ist, dass der Hund FREIWILLIG zu Ihnen kommt bzw. mitläuft.
Sollte der Hund an der Leine herumspringen, oder ziehen: bleiben Sie stehen. Erst, wenn er sich beruhigt hat, setzen Sie den Spaziergang fort. Wenn der Hund sie ständig anspringt drehen Sie sich einfach um und lassen ihn „ins Leere" springen... Das versteht er und wird es nach wenigen Versuchen aufgeben.
Sollte Ihr Hund bei Dunkelheit Angst zeigen, das Haus nicht verlassen wollen oder Angst vor fremden Gegenständen, wie Fahrrad, Mülleimer, Parkbank haben, nehmen Sie ihn an die Leine und führen Sie ihm mit ruhiger Stimme zu dem „Monster" (mit durchhängender Leine), das wirkt in den meisten Fällen Wunder.
Denken Sie bitte auch daran, dass ein Geschirr (wie vorhin beschrieben) bei Angsthunden eine richtige Lösung ist. Wenn Ihr Schützling auf Rufen nicht kommt, gehen Sie in die Hocke und rufen ihn freundlich.
Sollte er ausweichen, wenn Sie auf ihn zugehen, gehen Sie im Halbkreis langsam seitlich auf ihn zu und wenden Sie den Kopf etwas ab. Ihr Verhalten signalisiert, dass Sie freundlich gestimmt sind... und in den meisten Fällen wird er nicht mehr weglaufen wollen.

Starren Sie Ihrem Hund bitte nicht in die Augen oder beugen sich über ihn, solange Sie beide sich noch gar nicht richtig kennen. Das „Anstarren" ist für ihre neue Nase sehr unangenehm, sozusagen eine Dominanzgebärde. Es verunsichert Ihren Hund sehr.

Sollten Sie in Ihrer Familie bereits 4-beinige Mitglieder haben, so ist die „Familienzusammenführung" am friedlichsten, wenn Sie den Neuling erst einmal in aller Ruhe den Garten oder die Wohnung beschnuppern lassen und erst nach 5-10 Minuten Ihre Nasen dazu nehmen.
Denn wenn sich der „Eindringling“ vor den eigenen Hunden auf dem Grundstück oder im Haus befindet, bevor die „Alteingesessenen“ hinzukommen, ist es für alle Beteiligten einfacher. Die eigenen Tiere fühlen sich nicht überfallen und der neue Hund kann im Vorfeld schon „erriechen“, dass HIER noch mehr Pelztiere leben.

In den meisten Fällen gilt: Bei unerwünschtem Verhalten den Hund ohne jegliche Gewalt darauf aufmerksam machen (einfaches "NEIN"! genügt), dass Sie es nicht gut finden, erwünschtes Verhalten ausgiebig loben.
Am wichtigsten ist Ihre Konsequenz!

Es gibt viele Fragen, die auf Sie zukommen können - fragen Sie uns ruhig!
Sie können sich jederzeit an uns wenden, wir haben viele Erfahrungen mit (adoptierten) Windhunden und helfen Ihnen und Ihrem Hund sehr gerne weiter!

Wir wünschen Ihnen viel Freude und ein schönes Leben mit Ihrem neuen Familienmitglied!♥

An wen soll ich mich mit weiteren Fragen wenden?

An uns.:-)
Schreiben Sie uns,
oder rufen Sie uns an: 01752751353

1 Einige Teile wurden mit Genehmigung ASPA Friends Germany übernommen.
2 Warum ist eine Flexileine bei Windhunden untersagt: Diese Hunde haben eine unglaublich grosse Startkraft. Diese Geschwindigkeit kann sehr enorm sein. Wenn dabei der Griff aus Ihrer Hand rausrutscht und klappert dann dem weglaufenden Hund hinterher, steigert somit seine Panik. Die Schnurr kann den Hund sehr schwer verletzen, in in der Geschwindigkeit umwickeln etc. und dadurch können sehr schwere Unfälle passieren!
3 Greyhoundsperre, mehr auch hier

Maxi
foto: Maxi  Bild Michele Rossini
 
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